Dienstag, Oktober 31, 2006

Uni-Mensa-Gespräche

Vielleicht habe ich mich in Berlin der Uni-Mensa zu sehr ferngehalten, obwohl es da scheinbar Gerichte ab 2 € gibt, die aber längst nicht so gut schmecken wie die Pizza an der Falckensteinstraße in Kreuzberg, die genauso wenig kostet. Nur die Cafeteria der Humboldt Uni kannte ich gut, aber auch da habe ich keine Tischgespräche mitbekommen wie neulich in der oberen Uni-Mensa in Zürich. Mir blieb für einen Moment der Gemüsecurry mit Mandelreis im Mund stecken, als ich zwischen der Konversation mit meiner Begleitung von nebenan plötzlich erstaunliche Worte aufschnappte:
"Die schwul Uni hät ja nöd emal Iiistee i Fläsche. Das isch ja voll diskriminierend!" (=An dieser schwulen Uni gibt es ja noch nicht mal Eistee in Flaschen. Das ist ja voll diskriminierend!)
Das muss ein ernsthaftes Problem sein: Eistee, der nicht in Flaschenform daherkommt. In den Gesichtern der beiden jungen und auffällig modebewusst gestylten Damen stand keine Ironie geschrieben. Und was hätte man darauf auch entgegnen wollen. Es wird wohl Zeit für mich, das Studium abzuschliessen und mal wieder eine sozio-linguistische Abhandlung über Jugendsprache zu lesen. Unterdessen kaute ich den Reis fertig und versuchte, trotz der erschreckten Belustigung, das unterbrochene Gespräch weiterzuführen.

Foto von hier
Und die "schwule" Uni heisst in Zürich übrigens zart & heftig und in Berlin mutvilla.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ich habe den Eindruck, dass es eine starke Korrelation zwischen einem geringem IQ und dem häufigen Gebrauch des Wortes "schwul" in einem abschätzigen Kontext gibt. Hier das Beispiel von zwei Jungs, die sich in der S-Bahn unterhalten haben:"He mon, die Politikaner in Italie sind alli schwul, korrupt, transe oder drogähänlder..."

11/07/2006 12:47:00 AM  

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