Von der Berliner Konferenz hinab nach Züri
Von der schönen und inspirierenden re:publica-Konferenz in der Berliner Kalkscheune bin ich längst wieder hinabgestiegen. Sowohl geografisch in den Süden hinab wie auch grammatisch. Deutschländisch-deutsch befindet man sich ja auf einer Konferenz, während man helvetisch-deutsch an einer Konferenz ist. So gesehen befinden sich Konferenzteilnehmende aus Schweizer Sicht in Deutschland oben drauf, und Nicht- Konferenzteilnehmende folglich darunter. Seltsamerweise geht man in Helvetien aber auch auf die Post, obwohl man eigentlich nicht darauf, sondern hinein bzw. in Deutschland zur Post geht. Berliner Studierende gehen zur Uni, Zürcher Kopflastige hingegen an die Uni.Tour de Berlin
Am letzten Abend, vor der Hast zum südwärts gerichteten CityNightLine am Berlin Hbf, war noch Zeit für einen Transfer von Berlin-Mitte nach Kreuzberg. Die ewige Baustelle neben der S-Bahn beim Alexanderplatz hat massiv-rote Formen angenommen und der wunderbare Ausblick von der U1 auf der Oberbaumbrücke verrät, dass nun leider doch ein sauerstoffhaltiges Mobilfunkunternehmen an der wässrigen Spree die Strandbars hinter der East Side Gallery verdrängen wird.
Am Schlesischen Tor, meinem ehemaligen Berliner Wohnort, hat sich weniger verändert als erwartet: Die harte Döner-Konkurrenz zwischen dem Bistro Bagdad und dem Türkiyem Imbiss hält an und das vietnamesische Restaurant Cûno nebenan kocht noch immer leckere "fliegende Ente" (obwohl man sich natürlich streiten kann, wie sehr die duck in diesem köstlichen Zustand noch flying ist) und die Bedienung ist - für Berliner Verhältnisse - weiterhin unschlagbar freundlich.
Tour de Germanophonie
Nach der Konferenz absolvierte ich innerhalb von 24 Stunden eine wahre Tour de Germanophonie - mit dem Nachtzug von Berlin nach Zürich, und am selben späteren Nachmittag übers Wochenende in den erholsamen Bregenzerwald. Ich ratterte in diversen Eisenbahn-Modellen durch Deutschland, die Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein nach Österreich. Gefehlt hat nur noch Luxemburg. Und vielleicht noch Ostbelgien und Südtirol. Und wer es ganz genau nimmt, könnte natürlich auch einwenden, dass ich die Nordschleswiger in Dänemark, die Dobrutschadeutschen auch berücksichtigen müsste, und bitteschön auch gleich die Siebenbürger Sachsen, wenn ich schon behaupte, nach regem Verkehr auf den Datenautobahnen der re:publica-Konferenz, in Rekordzeit auf Zugschienen durch so einige deutschsprachige Länder gerast zu sein.
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